Mindset

Warum Ziele für uns so wichtig sind & wie du sie setzen solltest.

Wir schreiben den 2. Jänner 2022 und es ist neun Uhr dreißig als ich heute früh mit einer Freundin von früher beim gemeinsamen Frühstück sitze. Wir haben uns vor einem halben Jahr seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder getroffen und führen ein wirklich bereicherndes Gespräch über unsere Ziele im Jahr 2022. Noch beim nach Hause fahren fällt mir ein: Genau zu diesem Thema hatte ich doch schon einen Beitrag vorbereitet. Ich habe ihn nur nie fertig gemacht. Liegt wohl vermutlich daran, dass ich mir bezüglich meines Blogs hier bis jetzt noch keine Ziele gesetzt habe. Vielleicht sollte ich das gleich mal machen 😉 Aber nun zuerst einmal zu meinen Gedanken über das Thema „Ziele“ und warum sie so wichtig sind.

 

Ohne Ziel keinen Plan wohin.

Wer sein Ziel nicht kennt, kann den Weg dorthin nicht gehen. Genau so fühlte sich für mich ein Großteil des letzten Jahres an: Seit meine Tochter auf der Welt war, gab es kein echtes Ziel mehr, außer die Zeit mit der Familie zu genießen. Das gehört sicher auch phasenweise zum Leben dazu, so wie eben gerade in meiner Lebensphase. Aber in Summe sollte man sich doch immer das ein oder andere Ziel setzen, um zu wissen, in welche Richtung der eigene Weg gehen kann. Wer keine Ziele hat, hat auch keine Aussicht, etwas zu erreichen. Ohne diese Aussicht, fährst du planlos in der Gegen herum.

Im Gespräch mit meiner Freundin gestern stellte ich also fest, dass ich erstmal wieder neue Ziele brauche. Aber was ist wichtig, wenn man sich neue Ziele steckt?

 

Such dir ein Ziel, das genau richtig für dich ist.

Meine Freundin und ich gehen beide gerne laufen. Sie möchte heuer im April einen Halbmarathon laufen. Sofort fängt es in meinem Bauch an zu kribbeln: Ich würde so gerne auch mitlaufen! Aber eines ist klar: Die Ziele meiner Freundin passen absolut nicht zu mir. Wichtig bei Zielen also: Es sollte auf jeden Fall zu dir selbst passen. Übernimm nicht einfach das Ziel deiner Freundin!

 

Such dir ein Ziel, dass nicht zu hoch ist.

Wenn das Ziel zu hoch ist wirst du vielleicht schnell merken, dass man das doch so gar nicht erreichen kann. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du dann relativ schnell dein Ziel ändern oder es gar aufgeben. Wenn du dein Ziel aber einmal geändert hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du es sehr bald nochmal änderst. Ein Ziel sollte also von Anfang an realistisch erreichbar sein.

 

Such dir ein Ziel, dass nicht zu niedrig ist.

Wenn du dein Ziel zu schnell oder zu einfach erreichst, kommst du schnell an den Punkt, wo die Motivation für ein neues Ziel fehlt. Sich immer wieder ein neues Ziel zu setzen, wird dich langfristig auch nicht weiter bringen und kostet nur Kraft und Energie. Wenn man das ursprüngliche Ziel sehr leicht erreicht hat, könnte es außerdem sein, dass du die Grundintention hinter dem Ziel nicht kennst und eigentlich gar nicht erreicht hast. Viele nehmen sich ja zum Beispiel vor abzunehmen und nehmen dann auch relativ schnell die ersten Kilo erreicht. Zahlenmäßig ist das Ziel dann oft erreicht.

Das eigentliche Ziel, nämlich fitter werden oder sich gesünder ernähren, davon sind viele dann noch weit entfernt. Das, was man erreichen wollte, wurde falsch betitelt und eigentlich verfehlt.

Wer schon an einigen Halbmarathon-Bewerben teilgenommen hat, wird sich nicht mehr als Ziel setzen, an noch weiteren einem teilzunehmen. Das Ziel wird es sein, eine längere Distanz oder eine bestimmte Zeit zu laufen. Das Ziel „nur daran teilzunehmen“ kann aber durchaus ein Teilziel darstellen.

 

Hinterfrage dein Ziel und finde die genaue(n) Intention(en) dahinter heraus!

Ich werde mir demnächst einen Laufwettbewerb heraussuchen, eine Distanz wählen und mich dafür anmelden. Wenn ich es wie vor ein paar Jahren mache, werde ich dann einfach daran teilnehmen, aber trotzdem nicht zufrieden sein. Die Grundintention hinter meiner Liebe zum laufen ist nämlich eine Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen und fit zu bleiben. Wenn ich also dann für diesen Wettkampf nicht regelmäßig trainieren gehe, werde ich mein eigentliches Ziel auch nicht erreichen. Wenn man weiß, warum man sich ein Ziel gesetzt hat, fällt es auch leichter dran zu bleiben.

 

Formuliere deine Ziele langfristig und nimm dir für dazwischen Teilziele vor.

Auf etwas hinzuarbeiten, sollte immer einen eher langfristigen Charakter haben. Ansonsten braucht man immer wieder neue Ziele und wird die Motivation, diese immer wieder zu erreichen, schnell verlieren. Aus meiner Zeit im Vertrieb weiß ich zum Beispiel noch, dass es nicht sonderlich motivierend ist, jedes Jahr den gleichen Zielen hinterher zu eifern – aber langfristig keine Aussichten zu haben.

Deshalb braucht es auch langfristige Ziele. Ich habe mich dann damals nach einem Studium umgesehen, dass ich neben dem Beruf machen kann. Es ist dann völlig egal, aus welchem Bereich dein Ziel kommt. Aber setz dir eines, dass dich selbst wachsen lässt. Sich jedes Jahr dieselben Ziele zu setzen, wird dich langfristig vermutlich eher nicht weiter bringen.

 

Überlege dir konkret: Wie werde ich dieses Ziel erreichen, wie sieht mein Weg dorthin aus?

Denk wirklich genau darüber nach, wie du dieses Ziel in der Praxis erreichen wirst. Kannst du für einen gesünderen Lebensstil deinen derzeitigen Lebensstandard halten oder wirst du etwas ändern müssen? Musst du vielleicht Termine umschlichten, um zum Training gehen zu können? Wirst du auf etwas verzichten müssen, was dir wichtig ist?

So weißt du schon vorher, auf welche Stolpersteine du treffen könntest und kannst dir überlegen, wie du diese am besten umgehen kannst. Und du kannst schon vorab darüber nachdenken, was dir wichtiger ist: Dein Ziel oder die Stolpersteine, die uns den Weg verhindern wollen.

Stolpersteine haben übrigens durchaus ihre Berechtigung: Ich bin ja bereits einmal einen Halbmarathon gelaufen. Die Zeit damals war miserabel und es ging mir nicht sonderlich gut. Ich hatte aufgrund meines Jobs und meines Studiums einfach nicht die Zeit, für einen Halbmarathon zu trainieren. Der Stolperstein „Studium“ hatte in diesem Fall durchaus seine Berechtigung: Ich hätte das Studium sicher nicht für einen Halbmarathon hintenangestellt. Hätte ich mir aber vorab realistisch überlegt, wann ich für den Halbmarathon trainieren soll, hätte ich schon gewusst, dass da irgendwo vielleicht ein Wurm drin sein könnte!

 

Im Notfall: Bleib flexibel und ändere dein Ziel.

Oben habe ich bereits beschrieben, dass viele ein zu hohes Ziel recht schnell ändern. Das sollte auch tatsächlich nicht passieren. Es gibt aber Situationen, in denen man flexibel bleiben und das Ziel dann doch ändern muss. Wer sich einen Monat vor dem Halbmarathon-Bewerb den Fuß bricht, wird mental daran zerbrechen, an seinem Ziel verbissen festzuhalten.

Manche Ziele machen es einfach erforderlich, drüber nachzudenken, ob das Ziel noch zum eigenen Leben passt. Ein häufiges Beispiel sind klassische Lebensziele wie „ein Haus bauen“ oder „bis zu einem gewissen Datum heiraten“. Hier fehlt auch oft die Grundintention hinter den Zielen. Ein Haus zu bauen wird oft mit Reichtum verbunden, bis zu einem gewissen Datum zu heiraten oft mit glücklich sein. Vielleicht bist du aber gar nicht dafür gemacht ein Haus zu bauen, weil du aus der Stadt kommst oder du hast gerade keinen Partner den du heiraten könntest. Dann macht es Sinn zu hinterfragen, woher deine Ziele kommen und was du damit erreichen willst. Man kann Reichtum auch anders festmachen oder an seinen Glaubenssätzen arbeiten. Und dass man mit heiraten nicht zwanghaft glücklich wird, zeigen doch unsere Scheidungszahlen!

 

SMARTE Ziele!

Im Berufsleben wird sehr häufig von smarten Zielen gesprochen. Auch im Studium lernt man schon viel über dieses Modell. Ich bin eigentlich kein Fan von Modellen und starren Ablaufplänen. Ziele SMART zu benennen, finde ich aber ausnahmsweise ganz gut. Es ist eine Eselsbrücke um sich daran zu erinnern, was das wichtige bei unseren Zielen ist.

Spezifisch
Messbar
Attraktiv/Annpassbar
Realistisch
Terminiert

 

Zusammengefasst…

Hier geht’s übrigens zu meinem letzten Beitrag in dem es darum geht, was man braucht, um Veränderungen umzusetzen. Veränderungen haben ja oft ein Ziel am Ende, deshalb hab ich dir den Beitrag verlinkt:

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