Mentalfutter,  Mindset

Was du für Veränderung brauchst. Und zum Glück schon in dir hast.

2021 neigt sich dem Ende zu. 2022 ist, was vor uns steht. 2021 ist für die meisten von uns nicht gerade so verlaufen, wie man es sich vorgestellt hat. Umso mehr nehmen sich die meisten jetzt nochmal vor: 2022 wird es besser. Obwohl die meisten von uns jetzt auch schon gelernt haben, dass man äußere Umstände nicht ändern kann und es vielleicht auch 2022 weiterhin äußere Umstände gibt, die das Leben von uns allen beeinflussen. Ich habe das Gefühl, 2022 wird das Jahr, in dem wir endlich wieder versuchen, aus unserem Inneren heraus, etwas zu „verbessern“.

Egal, ob du dir etwas konkretes vorgenommen hast oder einfach nur möchtest, dass sich an der Gesamtstimmung wieder etwas ändert: Veränderung braucht ein paar Dinge, damit sie nachhaltig im Alltag umgesetzt werden kann. Nehmen wir als Beispiel folgenden Vorsatz: 2022 möchte ich gesünder leben.  

Was braucht es, damit diese Veränderung umgesetzt werden kann?

Mut

Zuallererst braucht es Mut. Du hast offensichtlich schon erkannt, dass du etwas in deinem Leben ändern möchtest. Um herauszufinden, wie du deine Veränderung angehst, solltest du deine IST-Situation ansehen. Für unseren Beispiel-Vorsatz also beispielsweise: Wie lebe ich derzeit? Was heißt für mich gesund? Woran mache ich fest, dass ich gesünder lebe?

Solche Analysesituationen erfordern Mut, weil man ehrlich zu sich selbst sein muss.

Um etwas zu verändern, muss man erkennen, dass an der IST-Situation etwas nicht passt. Man muss sich also eingestehen, dass man bisher Fehler gemacht hat. Um das auszuhalten machen viele die eigenen Fehler im Laufe der Zeit kleiner, als sie es zu Beginn des Vorhabens waren. Hier ein Beispiel:

Zum Jahreswechsel entschließt du dich, wieder mehr Sport zu machen, weil du merkst, dass du nicht mehr so fit bist, wie du es eigentlich sein möchtest. Du startest super in das neue Jahr, dann kommt aber ein stressiges Projekt auf der Arbeit hinzu – du „schwänzt“ den Sport ein paar Mal, weil es auf der Arbeit so anstrengend. Nach ein paar Wochen hast du dein Vorhaben komplett über Board geworfen. „Du machst ja eh auf der Arbeit genug.“, hältst dich also quasi anders fit. In dieser Situation hat uns ganz klar der Mut verlassen, uns einzugestehen: Ich habe es kurzzeitig nicht geschafft, mein neues Vorhaben durchzuhalten. Statt den Mut zu haben, mir genau das einzugestehen, habe ich mich hingegeben und stehe nun genau dort, wo ich ganz am Anfang war und eigentlich weg wollte. Um das schönzureden, sage ich nun: „Ich mache doch eh auf der Arbeit genug, da kann ich doch nicht auch noch so viel Sport machen!“.

Fakt ist aber: Wer den Mut hat, sich einzugestehen, dass es doch nicht so klappt, wie man es sich zu Jahresbeginn vorgestellt hat, kann sich auch überlegen, wie es stattdessen funktionieren kann.

Kraft

Um eine Veränderung umzusetzen braucht es Kraft. Ganz leicht zu erklären am obigen Beispiel: Der erste Abend, an dem man entschlossen hat, man ist zu müde für das Training: An genau diesem Tag hätte man noch ein bisschen Kraft gebraucht! Kraft, die über den Tag für andere Dinge draufgegangen ist – beispielsweise ein Meeting, in dem ein Kollege dich heute besonders gefordert hat.

Dabei haben wir oft noch viel mehr Kraft in uns, als wir denken.

Wir entscheiden an genau diesem Tag, die Füße auf die Couch zu legen und uns noch ein Sackerl vom Lieblings-Fast-Food Lokal zu holen. Plötzlich ein Anruf: Unser bester Freund hatte einen Unfall und braucht nun unsere Hilfe. Was wirst du tun? Du springst von der Couch auf, lässt dein Fast-Food-Sackerl liegen und wirst, egal was er gerade braucht, ihm helfen.
Plötzlich ist die Kraft wieder da!

Ich sage nicht, dass Sport zu machen mit einem Unfall gleichzusetzen ist, aber es soll verdeutlichen, dass wir eigentlich noch genug Kraft hätten, um unser Vorhaben durchzuziehen. Vielleicht denkst du daran das nächste Mal, wenn du drauf und dran bist, etwas, was dir eigentlich wichtig war, wieder zu verwerfen. Wegen eines Meetings auf der Arbeit, dass definitiv nicht so viel Macht über dein Vorhaben haben sollte.

An dieser Stelle verlieren wir oft die Kraft, unsere Prioritäten weiterhin richtig zu setzen.

Halte durch! Du bist viel stärker, als du glaubst.

Ausdauer

Um dein Vorhaben über einen längeren Zeitraum umsetzen zu können, braucht es Ausdauer. Es hilft eben nichts, wenn man bis 7. Jänner sieben Mal trainieren war, und ab 8. Jänner wieder alles verwirft, weil man solche Schmerzen hat. Um deinen Vorsatz umzusetzen, brauchst du also Durchhaltevermögen. Außer es ist dein ausdrücklicher Wunsch, dich nur eine Woche lang mehr zu bewegen, als im alten Jahr. 😉

Du wirst über einen längeren Zeitraum Mut brauchen, um immer wieder zu analysieren. Und du wirst über einen längeren Zeitraum die Kraft brauchen, um auch in schweren Situationen mit deinem Vorhaben durchzukommen. Deshalb braucht es Ausdauer, um deinen Vorsatz 2022 umzusetzen!

Das richtige Umfeld

Es braucht am Ende noch das richtige Umfeld, um dein Vorhaben umzusetzen. Wenn die wichtigsten Personen in deinem Leben, dich nicht unterstützen, brauchst du auf Dauer extrem viel Kraft. Dein Vorhaben ist dann umso gefährdeter, wenn stressige andere Faktoren dein Vorhaben beeinflussen.

Hier ein Dialog mit dem „perfekten Umfeld“:

„Hey, wann treffen wir uns heute zum Training?“.
Du zögerst, antwortest aber: „Boah, ich hatte heute so einen scheiss Tag auf der Arbeit. Ich habe eigentlich echt keine Lust heute!
Er darauf: „Ach komm schon, das ist unser Vorsatz! Wir ziehen das gemeinsam durch. Danach geht es dir besser!“

Die meisten von uns werden ihr Vorhaben mit so einem besten Freund durchziehen. Er wäre das richtige Umfeld. Wer in seinem Umfeld stattdessen jemanden hat, der sich über das Vorhaben lustig macht oder selbst lieber ein Bier trinken geht, der braucht die Kraft, um dagegen zu halten. Und wer diese Kraft nicht dafür aufbringt, dagegen zu halten, wird Bier trinkend im Lieblingslokal landen, sich darüber aufregen, wie scheisse der Tag war und sich spätestens in ein paar Wochen darüber ärgern, dass wieder nichts aus dem gesünderen Leben wurde.

Was tun, wenn das Umfeld aber eben nicht passt?

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder, du bleibst stark und überlegst dir, wie du gerade die erste, anstrengende Phase deiner Veränderung am besten alleine schaffst. Mit dem besten Freund wird es dann eben ein paar Wochen kein Bier geben, wenn er dich dann ein paar Wochen später sieht, wird er vielleicht mit dir zum Training mitgehen wollen.

Wenn du das Rauchen beenden willst solltest du den Kontakt zu den Leuten unterbrechen, die dich zum Rauchen bringen. Oder du bist eben von Anfang an so stark und schaffst dein Vorhaben eh ganz einfach. So jemanden kenne ich persönlich aber nicht.

Die zweite Möglichkeit ist, deine Leute mit an Board zu holen. Freunde, die mit dir gemeinsam trainieren. Oder aber erklären, warum du nicht mehr so viel Zeit hast. Aufklärungsarbeit kostet zwar wieder Kraft, aber immerhin kannst du dir so Verständnis sichern.

Die meisten Veränderungen die du umsetzt führen dann in weiterer Folge so oder so dazu, dass sich dein Umfeld mit verändert:

Entweder du änderst dich zu anderen Personen hin, die Personen um dich herum verändern sich selbst oder die Personen mit denen du dich abgibst ändern sich. Klar muss aber sein: Willst du eine Veränderung haben, die nicht deinem Umfeld entspricht, wirst du überlegen müssen, ob du genug Kraft hast oder du dein Umfeld mit veränderst.

 

Mach dir diese also vier Dinge für deine Veränderung bewusst:

  1. Sei mutig und ehrlich zu dir selbst.
  2. Sichere dir genug Kraft und bleibe stark.
  3. Stelle sicher, dass du die Ausdauer hast und durchhalten kannst.
  4. Kümmere dich darum, dass dein Umfeld dich unterstützt.

 

Mein Wunsch für 2022

Übrigens ist mein Wunsch: 2022 soll die allgemeine Stimmung in meinem Leben wieder besser werden. Ich will mich nicht mehr von einem gewissen Virus beeinflussen lassen. Dafür brauche ich Mut, weil ich erkennen muss, dass Glück von mir aus geht und nicht von außen gesteuert wird. Ich brauche den Mut zu erkennen, dass man zum Beispiel auch ohne Reisen glücklich sein kann. Ich brauche für mein Vorhaben Kraft, weil genau dieses Virus momentan auf der gesamten Welt vorherrschend ist. Ich brauche Ausdauer, weil wir alle schon einige Male dachten, dass der Wahnsinn endlich vorbei ist und genau das mich zumindest wieder frustriert hat. Das heißt, dass ich mich vor der nächsten „Welle“ nicht mehr runterziehen lassen. Und ich brauche das richtige Umfeld: Das heißt, Leute um mich herum, die sich mit mir auf mein Schiff setzen, keine Angst haben und mit mir durch die nächste Welle reiten. 😉

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