Mindset

Wie du lernen kannst, nicht mehr aus allem ein Drama zu machen.

Wer meinen Blog schon länger liest, kann sich Folgendes vielleicht denken: Ich war mal so eine richtige Dramaqueen. Und manchmal bin ich es auch heute noch. Wirklich. Ich habe früher auch gerne gesagt: Ich liebe das Drama nicht, es liebt mich! Umso richtungsweisender war ein Satz, den mein Partner ganz am Anfang unserer Beziehung eines Tages bei einem sehr emotionalem Gespräch auf dem Balkon zu mir gesagt hat:

Mach doch bitte nicht immer so ein Drama aus allem!

Die meisten Dinge sind gar nicht so schlimm, wie du denkst. Ganz im Gegenteil.

Kannst du dir vorstellen, warum der Satz so richtungsweisend für mich war? Hätte mein Partner den Satz sechs Monate früher zu mir gesagt, wäre ich vermutlich auf der Stelle gegangen und hätte mich von ihm getrennt. Ich hätte also wieder aus der Situation ein Drama gemacht, in der er einfach nur ehrlich zu mir war. Aber an diesem einen Abend hatte meine Reise in Richtung „positives Mindset“ schon volle Fahrt aufgenommen und ich merkte, wie gerne ich mich gerade über seine Aussage aufregen würde. Dann atmete ich tief durch und dachte ein paar Sekunden darüber nach, was er gerade gesagt hatte. Und dann wurde mir bewusst: Was ist, wenn er Recht hat? Was ist, wenn mein Leben gar nicht immer nur aus Dramen besteht, sondern ich immer nur ein Drama aus allem mache? Und dann hatte ich eine äußert positive Erkenntnis an der Situation, die man sich nicht so gerne eingestehen möchte: Wenn ich es bin, die immer aus allem so ein Drama macht, dann kann ich ja auch einfach auf der Stelle damit aufhören.

Selbst wenn Situationen für die Welt belastend sind, belasten sie dich als Einzelperson meist nur gering.

Ein sehr schönes Beispiel für Dramen aus den vergangenen Jahren ist die Corona Krise. Ganz zu Beginn habe ich mich da noch mit voll hineingesteigert, bis ich gemerkt habe: Verglichen mit der gesamten Bevölkerung sind die Folgen doch für mich als Einzelperson sehr gering. Und so ist es fast mit allen Dramen, die du in deinem Leben siehst. Bei genauerem Hinsehen wirst du feststellen, dass ein großes Problem für die Welt für dich als Einzelperson eigentlich gar nicht so schlimm ist. Umgekehrt sind viele Dinge, die für dich persönlich ein Drama darstellen, für die ganze Welt eine Kleinigkeit, die nicht einmal der Rede wert sind. Mach dir das also bewusst, wann immer du das nächste Mal ein bisschen zu viel Drama in deinem Lebe hast.

Nicht alles und jede/r ist gegen mich persönlich.

Vielleicht neigst du dabei so wie ich dazu, Dinge persönlich zu nehmen oder Aussagen und Sachen die um dich herum passieren primär auf dich zu beziehen. Ich sah viele Dinge als Angriff auf meine Arbeit oder gar auf meine Person. Nachdem mein Partner dann diesen Satz zu mir gesagt hat, haben wir relativ schnell aufgehört über mein Dramaproblem zu sprechen sondern darüber gesprochen, warum eigentlich immer alles so ein Drama für mich ist. Und wir stellten fest: Es liegt an meiner eigenen Wahrnehmung. Je nachdem, wie ich etwas betrachte, sieht es dann in meiner Welt auch genauso aus. Ab sofort betrachtete ich das damalige Hauptproblem in meinem Leben als kleines Luxusproblem an und lernte so auch viel besser damit umzugehen. Und genau so kansnt du es ab heute auch machen: Sei dir bewusst, wie harmlos gewisse Probleme eigentlich sind.

Das Drama im Kopf spiegelt deine eigenen Gedanken. Betrachte die Sache einmal sachlich ohne deine persönliche Wahrnehmung.  

Wenn du dazu neigst, Dramen zu kreieren, könntest du diese auch hernehmen und dir einmal Gedanken darüber machen, was du über dich selbst denkst. Wir erschaffen Dramen in unseren Gedanken mit den Dingen, die wir über uns selbst denken. Ich fühlte mich in meinem Job unwohl und dachte automatisch, dass mein Arbeitgeber unzufrieden mit mir ist und ich deshalb auch nicht gut bin, in dem was ich tue. Ich kreierte ein Riesendrama um die Geschichte herum und konnte die Geschichte nicht sachlich beleuchten: Wenn ich mich unwohl fühle, leiste ich vermutlich auch weniger und es könnte tatsächlich sein, dass mein Arbeitgeber dann unzufrieden mit meiner Leistung ist. Das liegt dann aber nicht daran, dass ich nicht gut bin, sondern daran, dass ich mich unwohl fühle. Alles Dinge, die man relativ leicht verändern kann und kein Grund für ein Drama sind.

Wie gelingt der Schritt, nicht mehr aus allem ein Drama zu machen?

Der Schlüssel dazu heißt Gelassenheit und Beobachtungsgabe. Du wirst gelassener, wenn du den Fokus in deinem Leben in Summe auf die positiven Dinge legst. Und du stärkst deine Beobachtungsgabe, in dem du dich selbst auf deine eigenen Dramen aufmerksam machst. „Ah, da ist es wieder, mein kleines inneres Dramamonster.“ Das kann heißen, dass du systematisch beobachtest, wie viele Dramen sich an einem normalen Tag in deinem Kopf abspielen. Und dann kannst du darüber nachdenken, wie du diese Dramen durch positive Gedanken ersetzen kannst, die dir Ruhe und Gelassenheit bringen.

Kein Drama mehr zu machen, heißt auch, das Gute zuzulassen.

Wer ständig Riesendramen im Kopf erschafft, erlebt auch viele Dramen im Alltag. Bei vielen Menschen, die zu Dramen neigen, liegt der Fokus auch eher auf den negativen Dingen. Woher soll man auch sonst die eigenen Dramen nehmen? Das Dramalevel ist dermaßen empfindlich, dass eben aus jeder Maus die vorbeiläuft, ein Elefant wird. Die Gedanken sind also auf Dramen gepolt und können die guten Dinge nicht wirklich sehen. Wenn du aber damit aufhörst, aus allem ein Drama zu machen und die positiven Dinge zu sehen, dann werden auch gute Dinge passieren. Du wirst dann nicht mehr in jeder Sache ein Drama suchen und die kleinen, positiven Dinge des Alltags zu schätzen wissen. Und so wird dein Alltag neu gestaltet: Mit weniger Dramen und dafür prall gefüllt mit positiven Gefühlen!

 

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