Mindset

Erschaffen wir die „Happiness-Pandemie“

Ohjemine! Was ist denn in unserer Welt gerade los? Als ich letzten Donnerstag in die Arbeit gefahren bin, hatte ich gar kein gutes Gefühl. Was passiert hier gerade? Je länger ich im Radio die Nachrichten hörte und je öfter ich mich auf Twitter einloggte, desto schlechter wurde meine Stimmung. Schade – denn ich war kurz davor im erholsamen Thermenurlaub. Der fühlte sich an wie weg gewischt. Aber, ich hatte schon seit längerer Zeit die Idee für diesen Blogbeitrag hier. Und aktuell passt dieser Beitrag besser denn je! Viele von uns fühlen sich hoffnungslos – nach dem, was wir hinter uns haben umso mehr. Schon seit längerem möchte ich hier darüber schreiben, dass jeder und jede von uns, aber sehr wohl etwas großes im Alltag etwas bewirken kann. Wir alle haben die Macht, Glück im Alltag streuen. Wie wäre es, wenn wir die Funktionsweisen einer Pandemie ausnutzen und noch heute damit beginnen, Glück zu streuen und andere damit anzustecken?

Jeder und jede Einzelne kann im Alltag jeden Tag etwas zum Glück beitragen. DU kannst im Alltag jeden Tag etwas zum Glück von uns allen beitragen!

Um es gleich zu Beginn wieder einfach darzustellen, nehme ich erneut eine Situation beim Autofahren. Ich musste vor kurzem zum ersten Mal nach mehreren Jahren eine Strecke in die Arbeit mit dem Auto fahren. Als ich vor vier Jahren jeden Tag eine Stunde hin und zurück pendelte war ich vor allem eines: gestresst. Die, die hinten drauf fährt. Die, die niemanden freiwillig vorlässt. Auf keinen Fall!!! Ich mein – wo kommen wir denn da hin? Ich muss doch nach Hause! Dringend! Und nun? Nun bin ich die, die gleich zwei, drei Autos rauslässt, dort wo sie eigentlich absolut gar keinen Vorrang hätten. An dieser Stelle, wo sie sonst sicher noch zwei bis drei Minuten warten müssten und gestresst nach einem kleinen Slot suchen müssten, bis sie rausfahren könnten. Weil ich dadurch circa 20 Sekunden später am Ziel ankomme und den Personen, die ich rauslasse, zumindest zwei Minuten an Stress erspare. Dazu schenke ich Ihnen beim Rausfahren noch ein freundliches Herauswinken mit meinem Arm und lächle! Und nein, das ist nicht Standard. Ich ernte mit solchen Gesten wirklich oft Blicke, die mir anzeigen, wie verrückt das ist, was ich mache.

Stell dir vor dir passiert heute plötzlich etwas Nettes. Einfach so.

Stell dir einmal vor, dir passiert einfach so etwas Nettes. Die meisten von uns können sich das gar nicht vorstellen. Erstens einmal, weil wir uns unter „nett“ einen Lottogewinn wünschen und die kleinen Dinge gar nicht mehr so schätzen. Und zweitens, weil wir gar nicht mehr davon ausgehen, dass uns im Alltag etwas Nettes passieren kann. Was ja auch daran liegt, dass unsere Messlatte für „kleine Nettigkeiten“ sehr hoch ist. Wir haben das ja gar nicht so sehr am Schirm, was eigentlich alles nett oder wertschätzend sein könnte. Wenn du aber bei dir selbst beginnst, einfach so zu anderen Menschen nett zu sein, veränderst du damit die Welt! Mit kleinen Gesten wie: Aus der Parklücke lassen, die Türe aufhalten, Lächeln oder die gestresste Dame an der Kasse einfach so ohne Grund vor lassen.  Ja, einfach so! Ganz ohne Grund!

DU kannst mit kleinen, einfachen Gesten eine positive Wende im Leben deiner Mitmenschen bewirken.  

Wer jetzt sagt: Aber ich bekomme da ja nichts zurück, wieso sollte ich das tun? Ich verurteile eigentlich keine Ansichten mehr, aber in diesem Fall kann ich dir zu 100 Prozent sagen: Das ist definitiv der falsche Weg. Und du kannst dich drauf verlassen: Solche Nettigkeiten kommen dann von ganz allein zurück in deinen Alltag. Außerdem macht es schon eine große Freude anderen Menschen eine Freude zu machen. Warum schenken wir so gerne? Weil wir andere Menschen glücklich sehen wollen.  Es macht also alleine schon glücklich, andere Menschen glücklich zu machen. Alleine dieses Wissen solltest du nutzen, und ab heute Teil einer Happiness-Pandemie werden.

Was bringt es mir jetzt gerade, mich runterziehen zu lassen?

Wenn uns solche Kriegs-Nachrichten wie letzte Woche erreichen, fällt es natürlich nicht immer leicht, positiv zu bleiben. Dann auch noch zu lächeln. Auch meine Stimmung ist letzte Woche dann eben sehr wohl gekippt. Was habe ich dann gemacht? Mit Kollegen offen darüber gesprochen. Dann ist ein Satz gefallen, der mich nochmal sehr hart auf den Boden der Tatsachen geholt hat. Aber dann erinnerte ich mich an meine Vorgehensweise, wenn mich etwas gerade mitnimmt: Was bringt es mir jetzt gerade, mich von dieser Thematik hinunterziehen zu lassen? Und dann kommt man schnell zu einer Antwort: Es bringt mir absolut gar nichts.

 

Hilft es meinen Mitmenschen, wenn ich mich dem Schwarzmalen hingebe?

Ist irgendeiner Person damit geholfen, wenn ich mich von negativen Nachrichten hinunterziehen lasse? Richtig. Nein. Klar, man darf betroffen sein. Aber dann heißt es: Krone richten und weiter gehen! Sich überlegen, wie man eine Veränderung bewirken kann. Sich bewusst machen, dass man sehr viel dazu beitragen kann, dass es besser wird. Du kannst die Menschen um dich herum mit Glück überstreuen und ihnen dabei helfen, wieder positiver zu denken. Und du kannst dein Umfeld mobilisieren, statt sich von den Nachrichten runterziehen zu lassen, etwas zu tun (z.B. Geld oder Kleidung spenden…, etc.)

 

Bringt es mich persönlich weiter, im Alltag nur auf das eigene Glück zu achten?

Die nächste Frage ist dann noch: Bringt es mich eigentlich im Alltag weiter, wenn ich mit Scheuklappen herumlaufe und immer nur auf mein eigenes Glück achte? Ich gehe nochmal näher auf die gestresste Frau an der Kasse ein: Die Dame mit ihrem Eiweiß-Weckerl und ihrem Getränk in der Hand steht bei der Kasse – trotz zwei Meter Mindestabstand – schon fast auf dir drauf. Wie reagierst du? Böse Blicke, du fühlst dich mit deinem Wocheneinkauf gerade sehr in deiner Freiheit beeinträchtigt. Auf keinen Fall wirst du jemandem den Vortritt geben, der sich so aufdrängt! Außerdem hast du es ja auch eilig. Die Frage ist nur: Bringt dich das jetzt gerade weiter? Oder wäre die Situation für alle ein wenig entlastender, wenn du die Dame einfach vorlässt? Du würdest dich dann nicht mehr in deiner Freiheit beschnitten fühlen und die Dame wäre wirklich froh, wenn du sie vorlässt. Und es ist doch völlig egal, ob du deinen Wocheneinkauf in fünf oder sieben Minuten in den Kofferraum stellst.

In den meisten Situationen, in denen wir trotzig auf unser eigenes Glück beharren, würde der nettere, wertschätzendere Weg uns alle eigentlich glücklicher machen.

Ja, es macht glücklich diese Dame vorzulassen. Und zwar gleich von Vornherein, wie du sie hektisch herantreten siehst. Du machst ihr quasi gleich den Weg frei! Mein Freund und ich waren letzte Woche in der Therme und wir haben ganz bewusst darauf geachtet, in welchen Situationen man andere glücklich machen kann. Mit einem Lächeln die Türe aufzuhalten, das verändert die Welt tatsächlich zum Guten! Er stand einmal circa zehn Leute lang da, weil alle durchgegangen sind. Er hat gar nicht erst versucht, weg zu gehen. Und alle haben gelacht, weil die Situation einfach witzig war. Natürlich hätte er nach der dritten Person auch versuchen können, weiter zu gehen, weil es nicht seine Aufgabe ist, wildfremden Leuten die Türe zu öffnen. Aber der Unterschied ist: So hat er andere Personen glücklich gemacht. Die konnten so nämlich gleich ganz flink zur Rutsche durchlaufen. Hätte er die Tür jemandem anderen gegeben, wäre der Happiness-Fluss für kurze Zeit unterbrochen gewesen – es hätte also niemand was davon gehabt.

Machen kleine Nettigkeits-Gesten wirklich einen Unterschied?

Ja. Ja. Und JAAAAA! Vielleicht denkst du, dass mein Freund dann den ganzen Tag in der Therme steht und irgendjemandem die Türe aufhält? Nun, es hat zeitweise schon danach ausgesehen. Aber komischerweise hatten wir trotzdem noch mehr als ausreichend Zeit, um einen schönen Tag zu verbringen. Ein Lächeln gegenüber wildfremden Personen kostet nichts – und ja, viele nehmen es sogar ohne Maske wahr! Und du kommst auch nicht drei Stunden später zu Hause an, nur weil du einem, zwei oder sogar drei Autos einen freiwilligen Vorrang gewährst. Und du kommst ebenfalls keine drei Stunden später zu Hause an, weil du der Dame an der Kasse Vorrang gewährst. Du kommst aber sehr wohl etwas glücklicher zu Hause an, weil du andere Menschen glücklich gemacht hast!

Starten wir also ab heute in unserem Umfeld eine kleine Happiness-Pandemie!

Beginne also noch heute: Schenke wildfremden Personen ein Lächeln. Schenke deiner Familie einfach so ein Kompliment. Kreiere einfach so aus heiterem Himmel kleine Happiness-Momente. Tu es, um andere glücklich zu machen. Tu es, weil das wiederum dich glücklich macht! Und wenn jemand fragt, was heute eigentlich mit dir los ist, dann erkläre, welche Macht wir eigentlich besitzen. Wir sind uns dieser Macht nur nicht bewusst. Und wenn jemand fragt, wie du zu diesen Zeiten noch so toll drauf sein kannst, dann stelle bewusst die Frage, wem eigentlich geholfen ist, wenn wir hier auch noch alle den Kopf hängen lassen.

Und nun mach dir nochmal bewusst:

DU hast die Macht im Alltag eine große Veränderung zu bewirken. Und je mehr dabei mitmachen, desto größer wird diese Veränderung.

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