Karriere

Mentale Tipps für deine berufliche Zukunft

Jahr für Jahr stehen in dieser Jahreszeit wichtige Entscheidungen an. Bewerbungsfristen für Lehrstellen und die meisten Studiengänge laufen über das Frühjahr. Auch zahlreiche weitere Ausbildungen starten im Herbst. Im Regelfall sind Fragen zur beruflichen Zukunft, die ja auch die Weiterbildung betreffen, mit Unsicherheiten verbunden. Aus eigener Erfahrung kenne ich dabei unter anderem die folgenden Gefühle: Völlige Unsicherheit nach der Schule: Was soll ich denn jetzt eigentlich machen?. Kann das, was ich mir vorgestellt habe überhaupt so funktionieren? Und dann ein paar Jahre später die Frage: Passt das eigentlich noch so, dieser Weg den ich hier vor ein paar Jahren gewählt habe? Diese Unsicherheit ist der Grund, warum ich mich dazu entschieden habe, diesen Beitrag mit euch zu teilen. Die grundlegende Frage dazu lautet:

Worauf sollte ich denn nun eigentlich wirklich achten, bei der Frage nach meiner beruflichen Karriere?

 

Hör auf das, was dein Herz und dein Bauchgefühl dir sagen.

Egal ob du 14, 24 oder 44 Jahre alt bist. Egal wie alt du bist und zu welcher Zeit du dich fragst, wie es in deinem Leben weiter gehen soll: Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du dein Umfeld um Rat fragen. Und je unsicherer wir uns sind, desto mehr Meinungen holen wir uns von außen ein. Diese Meinungen gehen immer weiter auseinander und nach jeder neuen Erfahrung hatte ich das Gefühl, noch verwirrter als davor zu sein. Weil eben auch die persönlichen Wege und individuellen Erfahrungen in deinem Umfeld weit auseinander gehen. Allerdings verwirrt dich das nur noch mehr. Deshalb solltest du für DEINEN Weg vor allem darauf hören, was DEIN Körper dir dazu zu sagen hat. Und zwar vor allem dein Herz und dein Bauchgefühl, deine Intuition.

Was sagt dir dein Herz? Was sagt dir dein Bauchgefühl?

 

Lass dich von anderen nicht in deinem Weg verunsichern.

Es ist eben schon eine Gewohnheit, andere Personen nach dem Weg zu fragen. Klar, unser Umfeld gibt uns ja auch Sicherheit, die wir durchaus gut gebrauchen können. Deinen eigenen Weg kannst aber am Ende immer nur du selbst gehen! Das heißt für dich aber auch: Du solltest nicht, nur weil dir jemand anders dazu rät, deinen Weg plötzlich komplett umbauen. Konzentriere dich auf das, was du WIRKLICH willst. Lass dich nicht verunsichern! Die meisten Erfahrungen sind geprägt von Unsicherheit und Angst und versuchen uns vor großem Unheil zu bewahren. Manchmal spielt auch die Angst mit, dass du etwas schaffen könntest, was jemand anderes sich nicht getraut hat. Lege deshalb nicht zu viel Wert auf andere Meinungen und lass dich in deinem Weg nicht verunsichern!  

 

Mach keine Lebensentscheidung daraus.

Die Frage nach dem richtigen Beruf ist so schwer, weil es sich manchmal so anfühlt, als würde jemand den Sack, in dem man gerade sitzt, ganz fest zu binden. Und auch so, als wäre das, was man jetzt tut, für immer und ewig so in in Stein gemeißelt. Aber so ist das eigentlich gar nicht! Du kannst die Wahl, die du heute triffst, zwar morgen nicht mehr rückgängig machen. Du kannst aber sehr wohl zu absolut jeder Zeit einen völlig neuen Weg einschlagen. Die Frage nach Studium oder Beruf ist zu keinem Zeitpunkt eine lebenslange Entscheidung. Wir würden gerne unser Leben komplett vorausplanen – das geht aber sowieso nicht. Die folgenden Fragen sind da schon realistischer:

Wie will ich mein Leben in nächster Zeit Jahren verbringen? Mit welchen Aktivitäten möchte ich meine Zeit füllen?

 

Mach dir bewusst, dass du diese Entscheidung jederzeit verändern kannst. Woher sollst du denn auch jetzt schon wissen, ob dich etwas glücklich macht, was du noch nie probiert hast?  

Entscheidungen werden leichter getroffen, wenn sie nicht mehr diese Tragweite des Müssens haben. Wenn du dir bewusst machst, dass Entscheidungen jederzeit verändert werden können, kannst du leichter einen Weg wählen. Manche Entscheidungen kannst du tatsächlich nicht rückgängig machen, aber du kannst sie eben sehr wohl zu jederzeit verändern. Es ist vermutlich nicht der richtige Weg, eine Lehre oder ein Studium mit dem Wissen zu beginnen, in einem Jahr wieder abbrechen zu wollen. Dennoch macht es Entscheidungen einfacher, wenn du weißt: Im absoluten Notfall kann ich meinen Weg jederzeit verändern. Und das ist keine Schande, sondern sogar sehr mutig! Wenn ich merke, dass ich nicht glücklich bin, kann ich jederzeit einen anderen Weg wählen.

 

Mit der Frage nach der Berufswahl bekommst du mehr Macht über dein Leben, als du eigentlich denkst. Nutze sie!

Diese ganze Zeit rund um die Berufs- und Studienwahl hat auch etwas Magisches an sich. Wenn man sich die Frage zum ersten Mal stellt, bekommt man auch zum ersten Mal im Leben das Zepter in die Hand, etwas selbst und eigenverantwortlich zu entscheiden. Zu dieser Zeit beginnt die Möglichkeit, sich frei und individuell vom Elternhaus weg zu entwickeln. Manche Leute haben nie gelernt, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und geben einem deshalb immer das Gefühl, dass alles von außen gelenkt ist. Nichts ist aber rein von außen gelenkt. Du hast du jeder Zeit die Möglichkeit zu entscheiden, was du heute oder morgen tust. Dabei ist es übrigens völlig egal ob du 15 oder 45 Jahre alt bist (!!!!!).

 

Informiere dich ausreichend und sammle Argumente.

Manchmal zieht es dich in eine Richtung, bei der du dir nicht sicher bist, ob das der richtige Weg für dich ist. Ich habe oben schon beschrieben: Wie sollst du wissen, ob du glücklich wirst, wenn du dort noch nie warst? Noch schwerer wird es, wenn du einen Weg gehen möchtest, den in deinem Umfeld so noch niemand gewählt hat. Dann ist es umso wichtiger, dir selbst und deinem Umfeld genug Sicherheit für diesen Weg zu geben, der derzeit noch so unbekannt ist. Das gelingt vor allem mit ausreichend Informationen. Stelle dir dazu die Frage:

Was kannst du tun, damit dein Vorhaben funktioniert?

 

Suche dir Unterstützung in deinem Umfeld.

Wenn du einen Weg einschlagen möchtest, der in deinem Umfeld keinen großen Anklang findet, dann suche dir zuallererst Unterstützung bei Menschen, die dir helfen. In jungen Jahren stoßen wir oft auf Widerstand, wenn wir ganz plötzlich einen ganz neuen Weg gehen möchten. Und wer sich über fünfundzwanzig nochmal neu orientieren möchte weiß auch, dass nicht alle gleich begeistert „Juhu“ schreien werden. Deshalb ist es wichtig, sich zuallererst bei Menschen Rückhalt zu suchen, die dich in deinem Vorhaben bestärken. Mit diesen Menschen an deiner Seite kannst du auch andere Leute überzeugen, dich zu unterstützen oder zumindest nicht zu behindern.

 

Orientiere dich an Menschen, die in etwa das erreicht haben, was du erreichen möchtest.

Der häufigste Fehler, den wir bei der Berufswahl machen ist, dass wir uns an Menschen orientieren, die etwas ganz anderes gemacht haben. Ich wollte immer schon studieren, war mir aber nie so richtig sicher, wie mein Weg aussehen wird. Über meine Bedenken habe ich vor allem mit meiner Familie gesprochen. In meiner Familie hat aber noch keine Person vor mir je ein Studium begonnen. Es hätte mir sehr viel gebracht, mich mit Personen auszutauschen, die bereits studiert haben! Wenn du eine Lehre machen möchtest, aber Eltern mit Studium hast, dann trifft das ebenso zu. Und wenn du dich beruflich neu orientieren möchtest und dann mit deinen Freunden darüber redest, die wie du seit 25 Jahren das gleiche machen, wirst du ebenfalls nicht viele motivierende Inputs für dein Vorhaben bekommen. Deshalb ist es wichtig, sich Personen zu suchen, die bereits Erfahrungen auf deinem Feld gesammelt haben.

 

Wenn du dich nicht entscheiden kannst: Verschaffe dir Zeit, aber schiebe nicht zu lange auf!

Die Zeit kann manchmal ebenso beengend wirken, wie die Entscheidung an sich! Plötzlich ist es schon April und im Juni laufen die Bewerbungsfristen ab. Wenn du dir noch nicht sicher bist, dann verschaffe dir Zeit. Je jünger du bist, desto eher kannst du auch ein Jahr im Ausland verbringen, Zivildienst leisten oder Praktika machen und Arbeitserfahrung sammeln. Was du aber schon weiter machen solltest: Dir in der Zeit weitere Informationen dazu einholen, wie du weiter vorgehen möchtest. So manch einer landet hier nämlich in einer Endlosspirale und schiebt die Entscheidung immer weiter auf.

 

Triff keine Entscheidungen wegen dem Geld.

Vermutlich der Hauptfaktor warum junge Leute arbeiten gehen: Geld verdienen. Aber auch hier gilt: Je jünger du bist, desto weniger solltest du eine Entscheidung des Geldes wegen treffen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer so einfach ist. Aber Fakt ist: Je weiter ein Leben vorangeschritten ist (Eigene Wohnung, Partner, Familie, Haus, etc.), desto schwieriger wird es, Entscheidungen, ohne den Faktor Geld zu treffen. Und wenn du vor einer beruflichen Neuorientierung stehst, solltest du dich genauso noch einmal fragen, ob es wirklich das Geld ist, wegen dem du eine Entscheidung triffst. Ich kann dir nur empfehlen, deinem Herzen zu folgen und dafür weniger Geld in Kauf zu nehmen. Denn das, was du gerne tust, wirst du auch länger machen können. Wenn wir etwas tun, was uns unglücklich macht, wird uns das langfristig auch krank machen – wodurch wir vielleicht später einmal nicht mehr arbeiten können. Und eben dann später weniger Geld verdienen.

Der Weg dem Herzen zu folgen ist langfristig sogar besser für deine Geldtasche!

 

Sei dir sicher, dass alles einen Grund hat. Und genau so kommt wie es soll.

Ich hatte während meiner bisherigen beruflichen Laufbahn schon das ein oder andere Mal damit zu kämpfen, dass sich für mich etwas sinnlos anfühlte. Dass ich eine Berufswahl falsch getroffen habe oder aber ein Studium gewählt habe, in dem ich nun nicht tätig bin. Fakt ist aber: Jede dieser Erfahrungen hat mich weitergebracht. Und auch dich wird jede einzelne deiner Erfahrungen weiterbringen. Das ist auch das Ergebnis davon, dass Entscheidungen gar nicht so endgültig sind, wie wir oft denken. Wir können unseren Weg zu jeder Zeit verändern. Udas, was wir bisher gelernt haben, können wir zu jeder Zeit mit nehmen.

 

Erinnere dich daran: Das Leben ist zu schade, um etwas zu machen, was andere für dich wollen. Mach das, was dein Herz dir sagt.

Der letzte Punkt ist vermutlich der Wichtigste. Egal wann du mit jemandem über dein Leben sprichst, und Entscheidungen triffst: Dein Leben ist einfach zu schade, um etwas zu machen, was dir keinen Spaß macht. Nur, weil es andere von dir erwarten. Folge deinem Herzen und mach das, wo du wirklich aufgehst.

One Comment

  • Anna

    Hallo,
    der Artikel mit mentalen Tipps finde ich richtig gut. Da hab ich mir für mich direkt etwas rausgezogen.

    Super geschrieben vieln Dank dafür.

    Freundliche Grüße
    Anna

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