Karriere,  Mentalfutter

Die Sackgasse im Leben.

Der Job den du gerade machst, ist irgendwie nicht gerade deine Lebenserfüllung? Du überlegst, dich beruflich zu verändern, traust dich aber nicht so ganz? Auch im Studium kann es dir passieren, dass du nach ein paar Monaten draufkommst: und das soll es jetzt sein? Damit soll ich mich die nächsten Jahre oder der Idealvorstellung vieler Personen nach bis zur Pension beschäftigen? Diese Situationen fühlen sich in etwas so an, als würdest du mit einem Auto in einer Sackgasse feststecken. Oder du fühlst dich sogar so, als wärst du schon in die Wand hineingekracht. Situationen, die mir in der Vergangenheit genauso passiert sind. Dabei habe ich einige Fehler gemacht. Fehler, über die ich heute schreibe.

Fehler Nummer 1: Ich habe gedacht, ich kann sonst nichts. Ich habe gedacht, ich bin hier eingeklemmt. Für Immer.

In meinen allerersten „richtigen“ Job als Kundenberaterin (der Job, den ich begonnen habe, nachdem ich das BWL Studium abgebrochen habe) hatte ich mich relativ schnell eingelebt – und er hat auch Spaß gemacht. Nach einigen Jahren war jeder Ablauf klar, ich wusste wen ich bei welchen Dingen fragen muss. Jeder Handgriff sitzte. Bis irgendwann klar war: irgendwas fehlt hier doch? Möchte ich das mein Leben lang machen? Aber was kann ich anderes, außer Leute über ihr Finanzleben zu beraten? Zum Studieren hat es ja offensichtlich nicht gereicht! Das Gehalt aufgeben möchte ich auch auf keinen Fall mehr. Ich bin hier also eingeklemmt, in einer Zwickmühle. Aber, ihr könnt euch schon denken: Das stimmt absolut nicht! Egal ob du 22 bist oder 52 , du hast immer die Wahl einen anderen Weg zu gehen. Du kannst eine Weiterbildung oder eine Umschulung machen. Du kannst dich beruflich verändern – in vielen Branchen werden beispielsweise Quereinsteiger gesucht, ohne dass wir jemals daran gedacht haben. Ich glaube, oft wollen wir uns das gar nicht eingestehen. An dieser Stelle sind wir genau an diesem Punkt:

Festgefahren in unserer Komfortzone. Irgendwie nicht bereit, die Zone zu verlassen. Aber trotzdem sehr unzufrieden damit. Du bist nicht festgefahren! Du musst nur den Mut zu haben, den Gang reinzugeben und dich hier raus zu manövrieren!

Fehler Nummer 2: Ich habe übereilt Entscheidungen getroffen und nicht auf mein Bauchgefühl gehört.

Gut, der Gang ist jetzt also drinnen. Raus hier aus meinem Loch! Und dann muss alles schnell gehen! Ein großer Fehler! Nichts muss schnell gehen, du bist doch gerade in deiner Komforzone? Nutze diese Zeit, um dir genau zu überlegen: was KANN ich? Was WILL ich? Wo MÖCHTE ich hin? Welche Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe, kann ich vielleicht in einer anderen Branche nutzen? Ich war mir beispielsweise nicht der Tatsache bewusst, dass ich vermutlich in keinem Job mehr soviel Menschenkenntnis erlernen werde, wie bei dem in der Bank. In unserer Komfortzone sehen wir oft das Offensichtliche nicht. Mein Bauchgefühl hat mir schon gesagt, dass ich Menschen gut einschätzen kann, aber wichtige Personen in meinem Umfeld haben mich eher das Gegenteil glauben lassen. Genau an dieser Stelle solltest du in dich hinein hören: was kannst du gut? Was macht dir Spaß? Recherchiere genau, welche Optionen auf Weiterbildung du hast, hör dich in deinem Umfeld um. Nimm dir in dieser Phase genug Zeit, um ausreichend Informationen zu sammeln und höre bei deinen Entscheidungen auf dein Bauchgefühl. Nicht auf mehr Geld oder die schnelle Flucht aus einer Sache heraus.

Fehler Nummer 3: Ich habe gedacht, ich werde nie das Passende finden! Ich hätte fast schon aufgegeben.

Durch meinen Fehler, nicht auf mein Bauchgefühl zu hören, bin ich in zwei Firmen gelandet, die absolut nicht zu mir gepasst haben. Ich hatte zwar den Gang eingelegt und mich hinausmanövriert, bin das Ding aber dann mit Vollgas gegen die Wand gefahren. Großartig! Das war dann genau der Punkt, an dem ich mir dachte: okay, für mich gibt es einfach nichts! Ich habe offensichtlich die falsche Entscheidung getroffen, meine Komfortzone überhaupt zu verlassen. Mit dieser Entscheidung muss ich jetzt eben leben. An genau diesem Punkt muss du dir aber klar werden: auch diesen Scherbenhaufen kann man wieder zusammenflicken. Du hast vielleicht Fehler in der Vergangenheit gemacht und es wird vielleicht etwas länger dauern, aber es geht. Und, wenn du einfach schon davor auf dein Bauchgefühl hörst, kommt es vermutlich erst gar nicht dazu. Wenn du bereits an dieser Stelle bist, solltest du dir auch noch einmal in Erinnerung rufen, warum du überhaupt weg aus der Komfortzone wolltest. Die Gefahr einfach wieder umdrehen zu wollen, ist hier nämlich am größten.

Fehler Nummer 4: Ich war lange nicht dazu bereit, einen Schritt „zurück“ in Kauf zu nehmen. Aus Angst davor, was „die Anderen“ denken könnten.

Einer der größten Fehler, ist die Angst davor, einen Schritt zurück zu machen. Verbunden mit der Angst davor, was die Anderen von einem denken könnten. Diese Angst wurde mir erst genommen, als ich, auch durch mein Studium, immer wieder von erfolgreichen Leuten gehört habe, die nicht den traditionellen, geradlinigen, Aufwärts-Weg gewählt haben. Oder als ich Personen kennengelernt habe, die nach wie vor etwas nach Außen hin sehr Konventionelles machen, aber viel glücklicher sind, als der ein oder andere durchaus gestresste Top-Manager. Außerem hattest du mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal die Option, den „traditionellen Weg“ zu gehen – das wäre dann nämlich der in der Komfortzone gewesen. Der Weg, der doch der Auslöser für die angestrebte Verdänerung war! Als ich begonnen habe zu akzeptieren, dass auch Schritte dabei sein werden, die nach außen hin wie ein Rückschritt wirken, ist es mir leichter gefallen, Entscheidungen zu treffen. Solange das Bauchgefühl stimmt, passt die Richtung. Und: wenn du mit dem Auto in einer Sackgasse bist, musst du dann nicht auch erst sehr oft den rückwärts Gang einlegen, um wieder hinauszukommen?

Diese Entscheidungen sind kein Rückschritt, sondern ein Schritt in die richtige Richtung!

Eifersucht & Neid
Was hat es noch mit Personen auf sich, die etwas über einen Rückschritt denken oder sagen könnten? Meistens kommen Einwände für deinen Weg von Personen, die gerade selbst in der Sackgasse feststecken. Die sich nicht eingestehen wollen, dass sie auch einen anderen Weg wählen sollten. Oder nicht zugeben wollen, dass sie dich dafür bewundern, dass du dich getraut hast. Solltest du also tatsächlich feststecken, nimm dir die Zeit und überlege dir, wie du wieder herauskommst! Pack deinen Mut zusammen und geh den nächsten Schritt. Überlege dir gut, was du kannst – informiere dich darüber, welche Optionen du hast und triff dann die nächsten Entscheidungen. Du wirst sehen, es lohnt sich, die Komfortzone zu verlassen.

Zu dem Thema, was Andere über einen denken könnten, und zu dem Thema, wie schwer es ist, den ersten Schritt zu machen, gibt es bereits zwei eigene Beiträge. Ich habe sie dir hier verlinkt:

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